Neben verschiedenen anderen kleinen Projekten beschäftige ich mich schon fast das ganze neue Jahr mit dieser Tasche.
Dabei kann man auch gut den Unterschied zwischen einer Filzerin und einer Spinnerin erkennen.
Eine Filzerin hätte beherzt an einem Nachmittag eine Tasche gefilzt, mir ist das immer zu anstrengend und ungemütlich ( und ich kann es auch nicht so gut).
Bei mir hat es etwas länger gedauert...
Denn ich habe erstmal diese schönen Fasern hervorgekramt.
Ich hatte sie im Jahr 2015 geschenkt bekommen und damals gewaschen, es ist die erste Schur einer Kreuzung von Waliser Schwarznase und Jakobsschaf. Das Lamm stammt aus meinem Dorf, es war im Januar geboren und hatte schon im Juli ca. 20 cm lange Locken.
Es ist eine typische Mischfaser, bestehend aus weichen kurzen Fasern und langen Grannenhaaren, die man auch gut voneinander trennen konnte.
Komplette Locke - Kurze Fasern - Lange Grannenhaare
Da ich den Melangeeffekt jedoch sehr schön finde, habe ich die Locken komplett kardiert,
anschließend versponnen,
eine Tasche von ca. 50 x 70 cm gestrickt und in der Waschmaschine gefilzt..
Ich war mir nicht sicher, ob das Garn reicht, deshalb habe ich für den Boden Gotlandwolle genommen.
Dann habe ich doch ein wenig gefilzt, aus verschiedenen Pflanzenfärbungen habe ich Flächen gefilzt und Kreise daraus ausgeschnitten.
Hier wurde schon mal ein wenig ausprobiert, wie die Kreise wirken.
Die Kreise wurden anschließend von Hand aufgenäht, das hat überraschend viel Spaß gemacht und war wieder eine gemütliche Sofaarbeit. Als prima Stickgarn hat sich ein Seidengarn mit Farbverlauf herausgestellt, welches ich mal geschenkt bekam und was schon seit Jahren auf eine Verwendung wartete.
Da ich kürzlich die schönen Arbeiten einer heimischen Sattlerin bestaunt habe, bin ich zu ihr gefahren und habe mir von ihr schöne Lederhenkel an die Tasche nähen lassen.
Sie ist nun ca 40 x 40 cm groß. Es passt gut ein schmalerer Ordner rein, das war mir wichtig, da es meine neue Arbeitstasche werden soll und ich schon mal Schriftkram mit mir rumtrage.
Innen hat sie noch ein Baumwollfutter und kleine Seitenfächer bekommen. Oben hatte ich extra einen Beleg gestrickt, den ich nun umgeknickt habe.
Unter dem Beleg konnte man auch gut den Rand des Futters von Hand festnähen
Hier noch mal zwei Fotos von dem Filzprozeß vor dem Filzen ca 50X70cm, die Plastitüte schaut kaum hervor,
nacher ca 40 x 40 cm.
Hier noch mal ein Gesamtfoto, da mir gerade die Stickerei auch viel Spaß gemacht hat, bin ich schon mit einem nächsten kleineren Projekt beschäftigt.
Fortsetzung folgt also!
Garnverbrauch : ca. 350 Gramm
Nadelstärke 4
Lauflänge : keine Ahnung!!