Kürzlich wurde ich gefragt, ob ich die Anleitung für die skandinavischen Hausschuhe in diesem Buch verstehe.
Wie ihr oben schon sehen könnt, hat es mich dann bei meinem Strickehrgeiz gepackt und ich habe eine erste Harlekin-Variante zu Stande gebracht.
Allerdings finde ich die Strickweise schon etwas gewöhnungsbedürftig, stricken die Skandinavier überhaupt solche Hausschuhe oder hat die amerikanische Autorin sich das ausgedacht und mit nordischen Mustern versehen?
Empfohlen wird ein Wollgarn mit 200m LL, ich habe in meinen Resten ein ähnliche Merinoqualität gefunden. Allerdings wäre es für Hausschuhe eigentlich ratsam, ein Garn mit Polyanteil zu nehmen, wegen der besseren Haltbarkeit. Da würde sich 6 fach-Sockenwolle anbieten.
Begonnen wird an der Ferse, dafür werden zwei verschiedene Anschlagvarianten gezeigt, den sogenannten "zweifädigen runden Anschlag" kannte ich noch nicht, aber er ist eine tolle Neuentdeckung.
Dann werden in jeder 2. Runde 4 Maschen zugenommen, bis man die erforderliche Weite erreicht hat, nun soll eigentlich ein Hilfsfaden eingestrickt werden, der dann später aufgeschnitten wird, damit man die Maschen für das "Beinloch " aufnehmen kann.
Das fand ich viel zu umständlich, anstatt dessen habe ich auf einem Mini -Knit-Pro Seil, die unteren Maschen still gelegt
und dann mit Hilfe eines gehäkelten provisorischen Anschlags weitergearbeitet.
Wenn man die benötigte Länge erreicht hat, wird eine herkömmliche Spitze als Abschluss gestrickt.
Zum Schluss werden dann noch die stillgelegten Maschen aufgenommen und ein kurzer Rand als Abschluss am Bein gestrickt.
Insgesamt überzeugt mich diese Strickweise jedoch nicht wirklich, die Ferse ist im Grunde zu weit ausladend, so sind unsere Füße gar nicht gebaut.
Besonders heikel wird es allerdings wenn man eines der aufwendigeren Muster an eine dünnere Garnqualität oder längere Füße anpassen will. Da wäre es praktischer, wie die Türken an der Spitze zu beginnen, denn damit kann man das Muster viel einfacher verlängern und hat trotzdem vorne an der Spitze ein schönes Muster. Zu Beginn wird zudem empfohlen, mit zwei Rundstricknadeln anzufangen, da kann es aber in dem Seilgewirr schnell dazu kommen, dass man mit dem falschen Nadelende weiterstrickt, viel unkomplizierter ist der Beginn mit einem Nadelspiel.
Ansonsten enthält das Buch schon nette Musteranregungen und da es mit 10 € recht günstig ist, habe ich es trotz der komplizierten Strickweise, nun auch in meinem Bücherregal stehen.